Wer schon einmal versucht hat, über seine Internetverbindung aus dem Home-Office großen Dateien in das eigene Unternehmen zu übertragen, wird feststellen, dass das früher schon mal schneller war.
Der eigene Download von Dateien aus dem Internet geht zwar zu Hause immer noch sehr schnell, aber das Kopieren derselben Datei auf einen Server in der Firma kann dann schon mal sehr zeitintensiv sein … das ist dann vielleicht der geringen Upload-Rate des privaten Internet-Anschlusses - die bis dahin im privaten Bereich relativ unwichtig war - geschuldet.
Dieser Monatstipp soll all denen eine kleine Hilfe sein, die trotz VPN und Home-Office auch weiterhin große Installationsdateien und Patchsets von Oracle herunterladen und verwenden müssen.
Das Vorgehen wird beispielhaft anhand eines aktuellen OJVM Patches beschrieben, kann aber auch auf andere von Oracle über "My Oracle Support"oder edelivery.oracle.com bereitgestellte Dateien angewendet werden.
Einen Patch mit Hilfe des Unix-Tools wget direkt von einem Linux-Server herunterzuladen macht immer dann Sinn, wenn
Durch wget kann man die Datei direkt von MOS auf den Linux-Server herunterladen und dort speichern, ohne der Umweg über einen Windows-PC/Laptop machen zu müssen.
Im Folgenden wird nun das Vorgehen anhand eines aktuellen OJVM Patches beschrieben.
Als erstes den Patch im Oracle Support Portal "My Oracle Support" (im Folgenden kurz MOS genannt) über den Reiter "Patches & Downloads" suchen.
Dann den entsprechenden Patch in der angezeigten Patch-Liste markieren, dabei jedoch noch nicht auf die Spalte "Patch Name" (ID) klicken.
Erst in dem sich danach öffnenden kleinen Fenster auf den Button Download klicken.
Anschließend einfach den am unteren Ende angezeigten Link WGET Options anwählen.
In dem sich nun öffnenden Fenster kann durch einen Klick auf den Button Download.sh das für den Download mittels wget notwendige Skript heruntergeladen werden. Die Datei Download.sh einfach lokal speichern (vielleicht am besten einen passenden Namen wählen, falls mehrere dieser Dateien verwendet werden sollen):
Anschließend muss diese Text-Datei auf den Linux Server übertragen werden (WinSCP o.ä.):
Auf den von uns standardmäßig installierten Oracle Linux 7 Servern gab es nach dem Start dieses Skriptes Probleme mit der interaktiven Abfrage nach dem Benutzernamen und dem Passwort für den MOS-Zugang. Diese wurden in der Shell erst gar nicht oder nicht sichtbar abgefragt, sondern die Abfrage blieb im Hintergrund und im Logfile hängen …
Als Workaround wurde in der betreffenden Zeile in diesem Skript die Ausgabeumleitung in das Logfile herausgenommen:
Datei editieren …
$ cd /u01/app/stage/19.3.0
$ vi wget_OJVM_19.6.0.0.sh
Suchen nach erstem Auftreten von download und Entfernen von 2>> "$LOGFILE" am Ende dieser Zeile.
Aus der Zeile
$WGET --secure-protocol=auto --save-cookies="$COOKIE_FILE" --keep-session-cookies --http-user "$SSO_USERNAME" --ask-password "https://updates.oracle.com/Orion/Services/download" -O /dev/null 2>> "$LOGFILE"
wird somit
$WGET --secure-protocol=auto --save-cookies="$COOKIE_FILE" --keep-session-cookies --http-user "$SSO_USERNAME" --ask-password "https://updates.oracle.com/Orion/Services/download" -O /dev/null
Die Datei muss nun noch ausführbar gemacht werden:
$ chmod 770 wget_OJVM_19.6.0.0.sh
Danach kann der Download gestartet werden:
$ ./wget_OJVM_19.6.0.0.sh
SSO UserName: <MOS-User-ID>
Password:<MOS-User-PWD>
[...]
… die Datei wird heruntergeladen.
Nach erfolgreicher Beendigung sollte die Patch-Datei im lokalen Verzeichnis zu sehen sein:
$ ls -l p30484981_190000_Linux-x86-64.zip
-rw-r--r-- 1 oracle oinstall 123839864 Jan 14 18:59 p30484981_190000_Linux-x86-64.zip
Und nun viel Erfolg beim Patchen ihrer Datenbanken …
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